Heute am 6. Juni wird in Schweden der „Nationaldagen“ zelebriert. Weil dieser noch ein recht junger Feiertag ist, gibt es noch keine festgelegten Traditionen. Rein historisch betrachtet, besitzt der Nationalfeiertag in Schweden einen hohen Stellenwert.
Gustav Vasa wird König
Um den „Nationaldagen“ gab es in Schweden jahrelange Debatten und Diskussionen, dabei ist dieser Tag durchaus von großer Bedeutung. In erster Linie ist seine Datierung auf Gustav Vasa zurückzuführen, der 1523 zum König gewählt wurde und damit das offizielle Ende der Union mit Dänemark eingeläutet wurde. Erstmals war Schweden ein eigenständiger Staat, der mit dem heutigen vergleichbar ist.
Ein weiteres elementares Ereignis fand ebenso am 6. Juni statt, als 1809 der schwedische König Karl XIII. eine neue Verfassung (regeringsformen) unterschrieb und damit die Grundlage für das moderne Schweden schuf.
Artur Hazelius und der Nationalfeiertag
Mit der Gründung von Heimatvereinen wuchs das nationale Bewusstsein in Schweden. Die Suche nach einem passenden Tag gestaltete sich mehr als schwierig, selbst Mittsommer wurde daraufhin ins Spiel gebracht.
Im 19. Jahrhundert hatte der 6. Juni den Status eines Gedenktages inne aufgrund seiner historischen Bedeutung. Dies sollte sich entscheidend ändern, weil Artur Hazelius, der Gründer des berühmten Skansen und des Nordischen Museums in Stockholm, einen „Nationaldagen“ anregte.
Doch ein klassischer Nationalfeiertag wurde der 6. Juni immer noch nicht. Er wurde zum ausklingenden 19. Jahrhundert als „Tag der schwedischen Flagge“ ins Leben gerufen.
Der „Nationaldagen“ ist immer noch ein relativ junger Feiertag im klassischen Sinne, denn erst 2005 konnten sich die Schweden auf einen Feiertag verständigen, an dem die Arbeit ruht und gefeiert werden kann. Dafür musste der Pfingstmontag als Feiertag zum Kompromiss weichen.
Nationaldagen noch ohne feste Tradition
Die noch recht junge Epoche des Nationaldagen bringt es mit sich, dass sich bislang noch keine feste Traditionen gebildet haben. Im Skansen von Stockholm strömen am 6. Juni die Menschen zusammen, um bei Gesang und bester Unterhaltung den Nationalfeiertag zu zelebrieren.
Immerhin hat sich dies so gefestigt, dass sogar das Königspaar Carl Gustav XVI und Königin Silvia im Stockholmer Freilichtmuseum einfinden und von Kindern in traditioneller Kleidung Blumen überreicht bekommen.
Die Festlichkeiten werden in der Hauptstadt von einem Volksfest im Kungsträdgården begleitet.
In vielen Gemeinden haben sich mittlerweile Zeremonien eingebürgert, bei denen zum Beispiel „Neubürger“ einer Gemeinde begrüßt werden. Das Hissen der schwedischen Flagge ist dabei obligatorisch.
Im privaten Umfeld wird der Tag gerne mit einer Fika im Kreise der Familie begangen. Eine Erdbeertorte aufgrund der Erntezeit oder eine Smörgåstårta werden den Gästen gereicht. Weil das Wetter häufig mitspielt an einem 6. Juni, kann der Nationaldagen auch als Vorbote für das Mittsommerfest gelten.