Schul- & Bildungssystem in Schweden

Das schwedische Schul- und Bildungssystem gilt als sehr fortschrittlich, auch wenn Schweden in den letzten PISA-Erhebungen einige Plätze eingebüßt hat. Es basiert auf drei Grundsäulen: dem Vorschulwesen (förskoleverksamhet), der Grundschulausbildung (grundskoleutbildning) und der gymnasialen Ausbildung (gymnasieutbildning). Dieses System verbessert die Chancen auf einen erfolgreichen Schulabschluss deutlich.

Innerhalb Europas und weltweit vergleichen Fachleute das Schulniveau gerne mithilfe von Statistiken. Früher lagen skandinavische Länder wie Finnland, Norwegen, Dänemark und Schweden vorn. Heute finden wir sie eher zwischen Platz zehn und zwanzig. Vor allem asiatische Länder haben in vielen Bereichen aufgeholt. Dennoch lohnt sich ein Blick auf das Gesamtbild: Schweden und seine Nachbarländer verfolgen ein modernes Bildungskonzept, das klare Rahmenbedingungen setzt, aber gleichzeitig viel Raum für individuelle Stärken lässt. So grenzt es sich deutlich von den häufig starren Systemen im asiatischen Raum ab.

Das schwedische Schulsystem basierend auf drei Säulen

In Schweden beginnt der schulische Alltag mit dem Vorschulwesen. Kinder zwischen einem und fünf Jahren besuchen entweder die Vorschule (förskola) oder ein Familientagesheim (familjedaghem). Der Fokus liegt auf der kindlichen Entwicklung. Ab dem dritten Lebensjahr hat jede Familie Anspruch auf einen Platz in der Vorschule.

Mit dem sechsten Geburtstag folgt in der Regel die Einschulung im Herbst. Die Gemeinden stellen jedem Kind einen Platz in der Vorschulklasse (förskoleklass) zur Verfügung. Die meisten Eltern nehmen dieses Angebot an, da spielerisches Lernen hier gezielt auf die Grundschule vorbereitet.

Danach beginnt die Grundschule (Grundskola). Sie ist für neun Jahre verpflichtend und umfasst die Jahrgangsstufen eins bis neun. Die Schule gliedert sich in Unter-, Mittel- und Oberstufe. Im Alter von sechs bis 15 Jahren durchlaufen die Kinder diese Abschnitte. Nach der Oberstufe wechseln sie entweder direkt ins Berufsleben oder entscheiden sich für das Gymnasium.

Das dreijährige Gymnasium ist freiwillig und für alle kostenlos. Schüler wählen zwischen 17 Ausbildungsprogrammen. 14 davon sind berufsbildend, zwei bereiten auf ein Studium vor und ein Programm kombiniert beide Wege.

Noten im schwedischen Schulsystem

Schweden führt Noten erst ab dem sechsten Schuljahr ein. Damit möchte man den Druck in der frühen Schulzeit reduzieren. Die Notenskala reicht von A (beste) bis F (nicht bestanden). Im Gegensatz zu Deutschland basiert die Bewertung nicht auf dem Leistungsvergleich mit anderen, sondern auf festgelegten Kriterien.

Am Gymnasium kommt ein Punktesystem zum Einsatz. Insgesamt können die Schüler 2.500 Punkte sammeln. Diese verteilen sich auf die belegten Kurse.

Ferien in Schweden

Schwedische Schüler profitieren von langen Sommerferien, die bis zu zehn Wochen dauern. Sie beginnen Mitte Juni und enden im August. Zusätzlich gibt es eine Woche im Herbst, zwei Wochen rund um Weihnachten und Silvester, Sportferien im Februar oder März und eine Woche zu Ostern.

Private Schulen & Universitäten

Seit 1992 dürfen auch private Schulen in Schweden betrieben werden. Der Gesetzgeber erhoffte sich davon mehr Wettbewerb.

Nach dem Gymnasialabschluss beginnen rund 72 Prozent der Schüler ein Studium an einer Hochschule oder Universität in Schweden oder sie entscheiden sich für eine andere Form der höheren Ausbildung.

Das könnte Dich auch interessieren: