Schweden ist in vielerlei Hinsicht bemüht möglichst früh die Klimaziele zu erreichen. Bis 2045 möchte das Land vollständig klimaneutral sein und hat dafür zahlreiche Initiativen ins Leben gerufen. Von besonders hohem Stellenwert ist dabei die Mülltrennung, schließlich gibt es hier ausreichend Potenzial für klimaneutrales Handeln. Bei mehreren Wertstoffen hat Schweden die eigenen Ziele bereits übertroffen, lediglich Plastik hinkt der aktuellen Entwicklung etwas hinterher.
Noch vor wenigen Jahren stand vor den Häusern lediglich eine Tonne für den Restmüll. Papier, Glas, Plastik und Metalle wurden gesondert gesammelt und oftmals zu einer Sammelstelle (återvinningsstationer) oder einem Recyclinghof gebracht. Dieses System ist mittlerweile überholt, denn zahlreiche Kommunen in Schweden haben die Mülltrennung umgestellt.
Fyrfackssystemet zur effektiven Hausmülltrennung
Eine Vielzahl der Kommunen hat die Umstellung auf das Fyfacksystem bereits auf den Weg gebracht. Die Haushalte in Schweden erhalten dafür zwei Tonnen, die in unterschiedliche Bereiche unterteilt ist. In einer Tonne werden Zeitung (Papier/ Pappe), Bio- und Restmüll sowie ungefärbtes Glas. In der zweiten Tonne gibt es Behälter für Plastik-, Papier- und Metallverpackungen sowie gefärbtes Glas. Dies ist vor allem für Haushalte gedacht, die regelmäßig eine entsprechende Menge an Müll entsorgen. Ferienhäuser können in Absprache mit der Kommune mit der Tonne 1 auskommen, müssen dann aber weiterhin den restlichen anfallenden Müll zu den Entsorgungsstationen bringen.
Wer noch nicht mit der schwedischen Sprache vertraut ist, den können wir an dieser Stelle unterstützen, denn folgende Bezeichnungen sind in der Regel auf den Tonnen beziehungsweise an den Sammelstellen zu finden.
- Matavfall: Essensabfälle
- Förpackningar: Verpackungen
- Tidningar: Zeitungen
- Restavfall: Restmüll
- Färgade Glas: Buntglas
- Ofärgade Glas: Weißglas
Für die Trennung von Essensabfällen liefern die Kommunen Papiertüten mit, in diese gesammelt und in der Tonne entsorgt werden können. Dies soll einer starken Geruchsbildung und einer starken Verschmutzung der Tonnen vorbeugen. Gerade in Schweden könnten die Gerüche auch verschiedene Tierarten anlocken, die auf ein leichtes Mahl hoffen.
Sperrmüll und Elektroschrott zu den Recyclinghöfen (återvinningscentraler)
Fällt bei dir Sperrmüll, Elektroschrott oder Farben beziehungsweise Lacke an, die entsorgt werden müssen, steuerst du am besten einen Recyclinghof an. Hier gibt es vergleichbar wie in Deutschland Container für Sperrmüll und Elektroschrott. Die Entsorgung ist in der Regel kostenlos.
Du kannst aber darauf achten, ob in deiner Kommune der Abholservice angeboten wird. Mindestens einmal im Jahr kann dann Müll für den Recyclinghof direkt an einem Fahrzeug vor der Haustür abgegeben werden. Zudem existiert oftmals die Möglichkeit individuelle Termine zu vereinbaren, wenn sehr viel Müll anfällt.
Müllgebühren in Schweden unterschiedlich
Die Müllgebühren unterscheiden sich in Schweden von Kommune zu Kommune. Für die jährliche Entsorgung musst du mit Gebühren ab 2.000 SEK rechnen. Sparen kannst du, wenn du bei deinem Ferienhaus nur eine Sommerabholung vereinbarst. Dann können sich die Kosten halbieren.