Falunrot – Das Schwedenrot „Faluröd“

Die roten Holzhäuser sind ein Markenzeichen für Schweden geworden und bei einer Fahrt durch das Land überall sichtbar. Verwendet wird dafür das legendäre Falunrot (schwedisch: Faluröd), wobei die Bezeichnung „Falu Rödfärg“ mittlerweile eine eingetragene Marke ist. 

Falun und das berühmte Schwedenrot

Die roten Holzhäuser, die in Schweden vielerorts das Landschaftsbild prägen, verdanken ihre Farbe der historischen Kupfermine in Falun. Über Jahrhunderte hinweg wurde hier nicht nur Kupfer abgebaut, sondern auch das Pigment für das bis heute beliebte Falunrot gewonnen.

Die Geschichte der Mine

Schon im 8. Jahrhundert begannen Menschen, in Falun Kupfer zu fördern. Das Metall kam vor allem für Dächer von Kirchen und Schlössern zum Einsatz. Im 13. Jahrhundert entdeckten Arbeiter, dass sich bei Regen ein farbiger Schlamm aus den Rückständen bildete. Dieser Schlamm bildete später die Grundlage für das Pigment, das als Falunrot bekannt wurde.

Ab dem 16. Jahrhundert fand die Farbe zunehmend Verwendung für den Außenanstrich von Gebäuden. Im 19. Jahrhundert – während der Zeit der schwedischen Nationalromantik – verhalfen Künstler wie Carl Larsson dem Falunrot zu landesweiter Bekanntheit. Auch heute sind die roten Holzhäuser in Schweden allgegenwärtig, obwohl Farben wie Blau und Gelb inzwischen ebenfalls verbreitet sind.

Ein Besuch in der Stora Kopparbergs gruva

Die Kupfermine in Falun, auch bekannt als Stora Kopparbergs gruva, zählt seit 2001 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Obwohl der Bergbau 1992 eingestellt wurde, kannst du das Gelände heute besichtigen. Die Führungen bieten spannende Einblicke in die harte Arbeit unter Tage und in die Geschichte des Pigments, das Schweden geprägt hat wie kaum ein anderes.

Falunrot und seine Besonderheiten

Das Originalpigment enthält natürliche Bestandteile wie Aluminium-, Magnesium-, Calcium- und Zinkoxide – aber auch geringe Mengen Blei. Deshalb ist die traditionelle Rezeptur in einigen Ländern wie Dänemark nicht zugelassen.

Im Handel findest du heute allerdings unbedenkliche Alternativen, meist unter dem Namen „Schwedenrot“. Sie enthalten keine gesundheitsgefährdenden Stoffe und sehen dem Original dennoch verblüffend ähnlich.

Warum Schwedenrot auch heute überzeugt

Trotz moderner Lacke und Farben bleibt Schwedenrot beliebt. Der Grund: Es haftet besonders gut auf sägerauem, unbehandeltem oder verwittertem Holz. Herkömmliche Lacke benötigen bei solchen Oberflächen meist deutlich mehr Material und halten oft nicht lange. Falunrot hingegen verbindet sich hervorragend mit dem Holz und schützt es auf natürliche Weise.

Und nicht zuletzt ist das klassische Schwedenrot ein Stück Identität. Es weckt Erinnerungen an Urlaub, Natur, Gemütlichkeit – und an ein Land, das bis heute seine Farben mit Stolz trägt.

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