Kräftskiva – Das schwedische Krebsfest

Auch wenn es in anderen Teilen der Welt etwas seltsam klingen mag, ist die schwedische Liebe zu Flusskrebsen doch in ganz Skandinavien bekannt. Tatsächlich lieben die Schweden ihre Flusskrebse so sehr, dass sie ihre eigene jährliche Flusskrebs-Party eingeführt haben, die Kräftskiva. Das Krebsfest ist eine beliebte Tradition für die ganze Familie.

Die schwedische Kräftskiva: Was zu erwarten ist

Wer schon einmal mit den Schweden Weihnachten oder Mittsommer gefeiert hat, weiß, dass es bei schwedischen Festen vor allem darum geht, Spaß zu haben. Und das ist natürlich auch bei einer Kräftskiva der Fall.

Traditionell ziehen es die Schweden vor, ihre Kräftskiva im Freien zu halten, oft im heimischen Garten oder in ihren Sommerhäusern. Die Familien hängen gerne lustige Papierlaternen in die Bäume oder um den Tisch, die mit lächelnden Mondgesichter oder Flusskrebsen verziert sind. Das Tischtuch für die Kräftskiva und die Teller sind beide meistens aus Papier und auch bunt verziert. Die Schweden tragen Lätzchen um den Hals, zusammen mit lustigen Papierhüten auf dem Kopf.

Wichtige Verhaltensregeln für die Kräftskiva

Bei einer schwedischen Flusskrebs-Party muss man nicht besonders höflich sein. Man isst die Krebse kalt mit den Fingern und darf sie ruhig lautstark aus der Schale saugen. Damit alle Spaß haben, stellen die Schweden sicher, dass sie ein Flusskrebsmesser für diejenigen bereithalten, die die Schalen nicht mit den Zähnen aufbrechen wollen.

Zum Essen wird gerne gesungen, geschunkelt und Schnaps getrunken. Vor jedem Schnaps, von denen es reichlich gibt, singen die Schweden gemeinsame Schnapslieder.

Was wird bei einer Kräftskiva serviert?

Die offensichtlichste Zutat einer schwedischen Kräftskiva sind die Flusskrebse. Der schwedische Flusskrebs ist ein köstlicher Süßwasserkrebs, der irgendwo zwischen einer Garnele und einem Hummer liegt. Daher wird er auch gerne als der schwedische Hummer bezeichnet.

Das durchschnittliche schwedische Kräftskiva Menü enthält etwa 600 bis 800 Gramm Flusskrebse pro Person. Dazu wird Knäckebrot, Brot und Käse serviert. Das Getränk des Tages ist in der Regel Schnaps, Bier oder Aquavit.

Die Traditionen der Kräftskiva-Party

Während es üblich ist, eine eigene Kräftskiva im privaten Kreis zu veranstalten, zu der man seine Freunde und Familie einladen kann, gibt es auch verschiedene lokale und öffentliche Kräftskiva -Veranstaltungen, die extra für die Touristen und Besucher aus der ganzen Welt gehalten werden.

Wie entstand die schwedische Kräftskiva?

Kräftor, also Flusskrebse, sind in Schweden bereits seit dem Jahr 1500 eine beliebte Mahlzeit. Eine Zeit lang waren Flusskrebse nur für die wohlhabendsten Menschen des Landes erhältlich, und sie wurden häufig mit Würsten und Pasteten auf dem gut gefüllten Buffet serviert.

Um 1800 begannen die Menschen in ganz Schweden, Flusskrebse auf die gleiche Weise zu genießen, wie man sie heute isst. Das Flusskrebsessen, das seit jeher im August stattfindet, verbreitete sich in der Mittelschicht und erreichte schließlich alle Mitglieder der Gesellschaft.

Dank der Importe aus verschiedenen Ländern sanken die Preise für Flusskrebse und immer mehr Menschen kamen in den Genuss des köstlichen Essens. In den 1900er Jahren entwickelte sich die Kräftskiva in Schweden zu einer nationalen Tradition. Heute ist die Kräftskiva jedes Jahr im August eine fest eingeplante Feier, und viele Familien veranstalten richtig große Feste zu diesem Anlass.

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