Immobilienkauf in Schweden: hilfreiche Tipps und Tricks

Schweden ist ein Land, das Deutsche mit schier endlosen Weiten, der geringen Bevölkerungszahl und einer Vorliebe für Holzhäuser begeistert. Aus finanzieller Sicht sind Immobilien in Schweden für Deutsche oft ebenfalls interessant – ein Vorhaben, das nur weniger Formalitäten bedarf. Auf welche Besonderheiten musst Du achten, wenn Du Dir den Traum vom Eigenheim in Schweden erfüllen möchtest? Dieser kleine Ratgeber gibt Aufschluss.

Die Lage ist ein ausschlaggebender Faktor

Ebenso wie in Deutschland wirkt sich die Lage der Objekte maßgeblich auf den Preis aus. Beispielsweise sind die Kosten für ein Haus im spärlich besiedelten Norden wesentlich geringer als im Süden oder der Nähe von Ballungszentren. Spitzenreiter ist die schwedische Hauptstadt Stockholm. Möchtest Du in der Metropole in eine Immobilie investieren, musst Du mit einem Quadratmeterpreis von etwa 3.500 Euro rechnen. In Kronobergs Iän ist der Kostenanteil mit 950 Euro je Quadratmeter wesentlich geringer.

Verhandlungen sind häufig erfolgreich

Dennoch zeigt die Praxis, dass es durchaus lohnenswert ist, sein Verhandlungsgeschick unter Beweis zu stellen. Erfahrungsgemäß werden schwedische Immobilien mit einem Ausgangspreis offeriert, der häufig noch einigen Spielraum lässt. Üblicherweise steigt der Immobilienpreis erst dann, wenn mehrere Interessenten ins Spiel kommen und sich gegenseitig überbieten. Bist Du der einzige Interessent, ist es durchaus ratsam, einen vergleichsweise geringen Kaufpreis anzubieten. Im Gegensatz zu deutschen Verhältnissen ist es in Schweden üblich, dass die Maklercourtage ausschließlich durch den Verkäufer des Hauses getragen wird. Die Höhe der Provision beläuft sich durchschnittlich auf 1,5 bis 5 Prozent des Kaufpreises – zuzüglich Mehrwertsteuer. Zahlreiche Immobilienmakler sprechen in Schweden Deutsch oder Englisch. Eine mögliche Option für eine Kontaktaufnahme ist eine Nutzung gängiger Suchmaschinen über das Internet.

Das A und O eines erfolgreichen Kaufs: die vorherige Besichtigung des Objekts

Bevor Du den Vertrag für eine Immobilie unterzeichnest, ist es natürlich wichtig, das Objekt vor Ort zu besichtigen. Schließlich gehört schon eine gehörige Portion Glück dazu, falls Du Dich ungesehen für eine der Immobilien entscheidest. Im Gegenteil: nach Möglichkeit ist es sogar sinnvoll, wenn Du Dir einen Gutachter zu Rate ziehst. Diese Experten sind die richtigen Ansprechpartner, um schwedische Auflagen in puncto Wasser- bzw. Abwassersituation oder Energieeffizienz exakt zu überprüfen. Zudem solltest Du Dir vor einer Unterzeichnung des Kaufvertrags genau darüber im Klaren sein, welche Steuern und andere Nebenkosten durch den Kaufvertrag auf Dich zukommen.

Diese Nebenkosten kommen beim Immobilienerwerb auf Dich zu

Die Kosten für eine Grundbucheintragung belaufen sich 825,- SEK. Dieser Betrag entspricht etwa 82 Euro. Die Grunderwerbssteuer ist eine einmalig zu entrichtende Gebühr in Höhe von 1,5 Prozent des Kaufpreises. Die jährliche Steuer für die Immobilie beläuft sich auf etwa 0,75 Prozent des Steuerwerts. Neben den Maklerkosten sparst Du Dir Gebühren für den Notar ein, die beim Immobilienkauf in Schweden ebenfalls nicht zustandekommen. Diese Notarkosten entfallen bei einem Immobilienerwerb in Schweden, da schlichtweg kein Notar für den Kauf erforderlich ist. In dem skandinavischen Land ist es üblich, dass Experten wie Immobilienmakler oder Juristen der den Kredit vergebenden Bank den Kaufvertrag final umschreiben lassen. Nach der Unterschrift ist es üblich, dass Käufer sofort zehn Prozent der Kaufsumme anweisen. Der verbleibende Betrag ist normalerweise am Tag der Übergabe des Objektes fällig.

Setze keine zu großen Hoffnungen auf schwedische Banken

Der häufigste Weg zur Begleichung der Kosten ist eine Banküberweisung. Mittlerweile ist es in Schweden unüblich, die Beträge durch Bargeld oder Schecks zu tilgen. Alternativ besteht die Möglichkeit, eine Teilimmobilienzahlung durch Übernahme vorzunehmen. Eine wichtige Voraussetzung für diese Methode ist jedoch eine Bonitätsprüfung durch die schwedische Bank, die Dir den Kredit gewährt. Im Regelfall durftest Du für lange Zeit auf ein Darlehen durch eine schwedische Bank hoffen, wenn Du ein Eigenkapital in Höhe von 40 Prozent des Kaufpreises nachweisen konntest. Mittlerweile ist es landesweit eher üblich, dass die Kreditinstitute Darlehen für Deutsche ablehnen. Diese Entwicklung ist dem Umstand geschuldet, dass die Erträge schwedischer Banken aus dem Immobilienkreditgeschäft mittlerweile zu gering sind.

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